Pressestimmen

„Die Theaterhäuser waren Pandemie-bedingt mehr als ein Jahr geschlossen. Was wurde in dieser Zeit vermisst? Wie könnte ein neuartiges, postpandemisches Theater aussehen? Wie ließen sich Arbeitsweisen am Theater verändern? Die meisten Bühnen versuchen, einfach weiterzumachen wie bisher, eine Premiere folgt auf die nächste, alles wie gehabt. Einen grundsätzlichen anderen Weg schlägt nun das Schauspielhaus ein.“ WIENER ZEITUNG

Das Schauspielhaus Wien hat eine radikale Entscheidung getroffen und baut die Bühne in der Porzellangasse für fünf Monate in ein Hotel um: ein Künstlerhotel mit Residencies, in dem das Publikum von Freitag bis Sonntag übernachten kann. Ziel ist es, nachhaltiger zu werden (ein Bühnenbild für den betreffenden Zeitraum statt mehrere), andererseits offener: Theater als Begegnungsraum.DER STANDARD

Das Publikum ist eingeladen, an Arbeitsprozessen und Performances, Workshops, Konzerten, diversen Veranstaltungen teilzunehmen und mit Künstlerinnen in Kontakt und Austausch zu kommen.THE GAP

Die Installation von Giovanna Bolliger [Anm: und Stephan Weber] vermag von der Ästhetik her (wild gemusterte Fußböden, orange tapezierte Wände) tatsächlich zu beeindrucken.KURIER

Der Raum des Schauspielhauses als bequeme Lounge, als Matratzenlager, Irrgarten mit kleinen Zimmern: Vieles hat man, besonders in Hans Gratzers Zeiten, dort schon erlebt. Nun wagt es auch der künstlerische Leiter Tomas Schweigen mitsamt seinem Team. Sie haben das Theater zum Schauspielhaus Hotel umfunktioniert.“ KRONENZEITUNG

„Das Wiener Schauspielhaus hat sich für einige Monate in ein Hotel der Künste verwandelt. Das ist ein zukunftsweisendes Projekt: Statt über Schließungen zu diskutieren, sollte man die Theater immer mehr (und länger) öffnen. (…) Tatsächlich versuchte das Haus, in Zeiten, in denen das Stadttheater immer öfter infrage gestellt wird, neue Wege zu gehen. Kunstschaffende mieteten sich in die Zimmer ein, die man an den Wochenenden aber auch ganz regulär buchen konnte, inklusive schnittiger Bademäntel und hoteleigener TV- und Radiokanäle wobei diese quasi-touristische Nutzungsform zumeist von Lockdowns und Sperrstunden vereitelt wurde. Dabei, sagt die leitende Dramaturgin Lucie Ortmann, habe es sogar Wartelisten für die Übernachtungen gegeben. Es sei darum gegangen, so erzählte sie zu Beginn des Projektes, Offenheit und Spontaneität zu ermöglichen, Raum zum Experimentieren und für Begegnungen und nicht einfach Programm zu machen, Repertoire zu spielen, wie es vor der Pandemie stattgefunden hat. Routinen sollten ausgehebelt, das Publikum sollte ermächtigt werden. (…) Das Ende des Projektes dürfte bei vielen in der Stadt Wehmut auslösen. Es ist dem Schauspielhaus nicht nur gelungen, den Theaterraum neu zu besetzen, ihn von einer Hülle für Erlebnisse selbst zu einem Erlebnis zu machen. Es hat auch einen Ort geschaffen, an den man (zum unschlagbaren Preis von 5 Euro für ein Nachmittagsticket) fast immer gehen konnte, an dem man sein durfte, ohne permanent reguliert zu werden.“ DIE ZEIT